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The Wars of Reaving

Zuletzt aktualisiert am 21. September 2011 von DarkISI

Lange haben die Fans drauf gewartet, lange gab es nur dunkle Informationen und lange war gar nicht klar, was überhaupt passieren wird. Jetzt aber ist es endlich da: The Wars of Reaving. Während die Ereignisse während des Jihads mehr oder weniger akkurat in den HotSpot-Büchern, dem Blake Documents und den beiden Interstellar Players-Büchern abgedeckt wurden, wurde es um die Clans und vor allem die Heimatwelten-Clans lange Zeit sehr still. Mit The Wars of Reaving gibt es jetzt endlich einen Überblick über die Geschehnisse in den Heimatwelten.

Nach dem Inhaltsverzeichnis und den Danksagungen wird auch ziemlich schnell klar, welchen Stil dieses Buch haben wird: Es ist eine Sammlung von Berichten und Informationen, die durch Tagebucheinträge und Ähnliches ausgeschmückt werden. Das Ganze wurde von der Watch der Diamond Sharks für das „Council of Six“ zusammengestellt. Was das Council ist? Dazu kommen wir später. Dann gibt es das inzwischen obligatorische „How to use this book“ und die Kurzgeschichte. Zur Kurzgeschichte werde ich an dieser Stelle nichts sagen, da ich nicht zu sehr Spoilern möchte. 😉

Mit einer Zusammenfassung der Jahre vor 3067 wird auch für Leser, die bei den Clans nicht immer auf dem aktuellen Stand sind, im Kapitel „Trials of Position“, eine gute Grundlage gelegt. Dabei werden neben dem Umzug der Ghostbears und der Novacats in die Innere Sphere auch der erste der erste Kontakt der Snow Ravens mit der Outworlds Alliance bedacht (zum Teil auch mit eigenen Kästen). Man bekommt ein recht gutes Bild der Verhältnisse, auch wenn es sich an manchen Stellen für den Einsteiger vielleicht etwas konfus liest.

Mit „Trials of Possession“ beginnt das Chaos dann langsam, sich Bahn zu brechen. Immer mehr sind die Clans vom Grand Council und seiner Machtlosigkeit, sowie den, von vielen als Unclan-mäßig angesehenen, Politikspielchen, enttäuscht. Aber nicht nur hier gibt es Umwälzungen, auch im Rest des Clan-Raumes ereignen sich Dinge, die ihren Schatten vorrauswerfen. Die Hells Horses bekommen ein paar Planeten in der Besatzungszone von den Wolves zugeteilt und beginnen sich auszubreiten. Die Hellions bauen eine geheime Streitmacht auf, die ihnen einen Platz im Invasionskorridor sichern soll und die Ravens müssen schwere Verluste bei ihren WarShip-Steitkräften hinnehmen. Danach wird der Ruf nach einer Absorption der Ravens im Grand Council laut. Als diese jedoch abgelehnt wird, löst sich das Grand Council fast auf. Ein Gefühl der Unischerheit macht sich breit.

In „Reaving“ bricht der sich anbahnende Sturm dann endgültig los. Nachdem die Wölfe von der Bombardierung unter Atomwaffeneinsatz durch Word of Blake berichten, deutet der Khan der Steel Vipers an, dass die Clans in der Inneren Sphere durch diese verunreinigt, ja sogar vergiftet seien. Gekränkt und tief verbittert verlassen die Clans der Inneren Sphere das Grand Council. Die Wölfe ziehen aus den Heimatwelten ab und werden abgeschworden, die letzten Geisterbären verlassen ihre Enklaven und auch die Ravens beginnen in die Outworlds Alliance umzuziehen. Die Ice Hellions wollen das entstandene Chaos nutzen und Beginnen mit Überfällen im Rücken der Wölfe. Als Brett Andrews im Dezember 3071 zum ilKhan gewält wird, beginnt er damit, Krieger, Blutnamen und ganze Clans, die er von der Inneren Sphere verunreinigt hält auf die allgemeine Abschussliste zu setzen. Damit hetzt er sich aber noch mehr Probleme auf den Hals. Nicht nur, das jetzt einfach jeder Clan jeden anderen angreift und uralte Fehden wieder ausbrechen, weil man der Meinung ist, der Feind sei „verunreinigt“, nein, eine Verschwörung unter der Wissenschaftler-Kaste sieht ihre Felle davonschwimmen und beginnt, den Aufstand zu proben.

„Chalcas“ beschreibt die Auswirkungen des Aufstandes, und wie die Clans damit umgehen. Können die Wissenschaftler in der ersten Verwirrung noch eine ganze Menge genetisch zugeschnittener Viren aussetzen und damit der Krieger-Kaste schweren Schaden zufügen, so beginnt diese doch langsam aber sicher, sich zu wehren. Nicht alle gehen dabei so rigoros vor wie zum Beispiel die Falcons. Die Verschwörung beginnt sich auf einige Systeme zurückzuziehen, die von den wiederauferstandenen Burrocks und Mitgliedern der dunklen Kaste gehalten werden. Das Vorgehen gestaltet sich aber schwierig, da es den Wissenschaftlern gelungen ist, einen HPG-Virus zu entwickeln, der die Kommunikation zwischen den einzelnen Enklaven nahezu unmöglich macht.

Während der „Trials of Annihilation“ setzt sich das Chaos weiter fort. Die Clans bekriegen sich untereinander und die Einheiten der Verschwörung. Dabei erwischt es dann auch einige lange etablierte Charaktere. Zum Teil setzen die Clans dabei Taktiken ein, die lange Zeit als unehrenhaft galten. Orbitalbombardements und Atomwaffen kommen vereinzelt zum Einsatz, wenn auch nicht in der Bandbreite wie in der Inneren Sphere zur gleichen Zeit. Die Ice Hellions wurden trotz anfänglicher Erfolge schließlich fast vollständig zerschlagen und die Reste wurden von den Scorpions absorbiert. Auch die Scorpions entscheiden sich schließlich, die Heimatwelten zu verlassen und sich in der Pheriphery niederzulassen. Sie erobern die Umayyads und Nueva Castilla und gründen dort ihr Escorpion Imperion.

Doch auch die „Wars of Reaving“ kommen dann langsam zu einem Ende. Die Clans der Inneren Sphere, die den Heimatwelten entkommen sind, gründen das „Council of Six“. Enthalten sind dabei die Falcons, die Wolves, die Bears, die Ravens, die Sharks und die Horses. In den Heimatwelten ist man inzwischen darauf gestossen, dass die Verschwörung unter anderem von Wissenschaftlern der Coyotes angezettelt wurde. Daraufhin beginnt man, systematisch die Coytes auszurotten. Die Zeta Galaxy der Horses, der in den Heimatwelten zurückblieb erlangt besonderen Ruhm. Abgeschnitten von allen Informationen der Inneren Sphere sollen sie Absorbiert werden. Dank ihres ehrenhaften Kampfes gestattet werden sie aber als Grundlage eines neuen Clans, der Stone Lions genommen. IlKahn Brett Andrews wird schließlich endgültig größenwahnsinnig. Als eine der Entscheidungen im Grand Council nicht zu seinen Gunsten ausgeht, zieht er eine Waffe und erschiesst seinen Gegner. Das Ergebnis ist, das er selber stirbt und die Steel Vipers vernichtet werden.

Der Staub beginnt sich zu legen und in „Founders Future“ bekommt der geneigte Leser einen Überblick über die Ereignisse bis 3087. Die Heimatwelten Clans beginnen langsam mit dem Wiederaufbau der zerstörten Heimatwelten. Es sind nur noch wenige der ursprünglichen Clans übrig und die Star Adders wachen mit Argusaugen darüber, das man ja nicht wieder in die Innere Sphere einfällt, bevor nicht die Zeit dazugekommen ist. Jeglicher Kontakt mit den Clans der Sphere ist untersagt.

Damit ist der Storytechnische Teil des Sourcebooks auch abgeschlossen. Im Rules Annex gibt es einiges an neuem, interessantem Equipment für Protomechs sowie ein paar, von der Verschwörung entwickelte, Protomechs und Mechs. Abgeschlossen wird das Buch durch ein modifiziertes Chaos Campaign-System, das es Spielern erlaubt , selber Tracks für die Kampagnen zu erstellen und so die Wars of Reaving nachzuspielen.

Alles in allem ist „The Wars of Reaving“ das Buch, was ich erwartet habe. Ähnlich wie auch im Jihad herrscht in den Heimatwelten Chaos und Vernichtung. Warum also finde ich persönlich dieses Buch nicht ganz so gut wie die HotSpot-Bücher? Es ist mir zum Teil einfach zu konfus und chaotisch. Das liegt nicht am Schreibstil oder den tollen Story-Kästen, die einen schönen Einblick in die Köpfe der beteiligten geben. Viel mehr liegt es in meinen Augen daran, dass sich die ganze Action auf wenige Planeten konzentriert. Und wenn man (wie ich) keine Karte der Heimatwelten vor Augen hat, wird es schnell verwirrend. Das bedeutet nicht, das das Buch nicht gut geschrieben ist.

Für viele Leser wird außerdem wichtig sein, dass die Informationen im Buch keine Gerüchte, sondern Tatsachen sind, im Gegensatz zu den HotSpot-Büchern zum Beispiel. Das macht das Buch auch nochmal ein bisschen informativer. Wer schon lange auf die Informationen zu den Ereignissen bei den Clans während des Jihads wartet ist mit WoR auf jeden Fall gut beraten. Wer allgemein ein Clan-Fan ist auch, auch wenn die Clans nach den WoR kaum noch denen ähneln, die einmal die Invasion begonnen haben. Alle anderen sollten zumindest einmal in das Buch reinblättern und ihm (vor allem wegen dem schönen Kampagnen-System) eine Chance geben.

Ein Gedanke zu „The Wars of Reaving

  • Kharn

    Hi,
    danke für das Review. Jetzt hab ich einen guten Überblick, darüber, was in dem Buch steht. Als Claner ist es jetzt natürlich Pflicht!
    P.S.: Klasse Seite!

    Antwort

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