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SPIEL 2023 – Rückblick und Deutsche Battletech Lizenz

Zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2023 von DarkISI

Die SPIEL war krass!

Es war das erste Mal, dass ich auf der Messe war und ich bin gleich mit Volldampf eingestiegen. Donnerstag Mittag aufgeschlagen, eigene Einkäufe getätigt und dann später noch an den Ständen von CGL und der Mechforce gestanden. Spät zurück, spät ins Bett. Eine Masse an Eindrücken zu verarbeiten.

Zuerst einmal die Battletech-Seite: Sie war grandios. Der Stand von Catalyst war groß und Randall endlich mal persönlich zu treffen und nicht nur Mails mit ihm zu tauschen war richtig gut. Es blieb zwar wenig Zeit für stundenlange Gespräche (und glaubt mir, ich hätte mich gerne mehrere Stunden mit ihm hingesetzt und einfach nur über Nova Cats und Spirit Cats gefachsimpelt), aber die paar Worte die wir gewechselt haben waren toll. Ich mag ihn jetzt noch etwas mehr als vorher.

Dazu noch das restliche Team. Die deutschen Demo Team Leute kannte ich eigentlich alle. Die meisten habe ich auch schon das eine oder andere Mal persönlich getroffen, einige sind seit 20 Jahren gute Freund und es war wirklich toll, sie alle zu sehen. Es waren aber nicht nur deutsche Demo Team Mitglieder da, sondern auch einige aus Großbritannien. Die Leute kannte ich bisher alle nur online und dadurch war es so richtig gut sie mal persönlich kennenzulernen. So oft bietet sich die Gelegenheit nicht.

Die Demotische am Donnerstag waren gut besucht, aber es blieb tatsächlich noch Luft zum Atmen. Am Freitag und Samstag sah es schon ganz anders aus. Wenn ich denn mal einen Moment hatte, um mich vom Mechforce-Stand zu lösen und bei Catalyst vorbeizuschauen (es war wirklich ärgerlich, dass die Messe uns einen Gang auseinander platziert hat), dann war es da immer voll. Sonntag war, bis ich dann mittags los musste, auch eigentlich immer etwas los. Im Vergleich zum Freitag und Samstag aber wieder etwas Luft zum Atmen.

Bei der Mechforce im Übrigen auch. Ich habe selbst zwar keine Demos gegeben, weil ich einfach kein guter Erklärbär bin (ich kann die Regeln schreiben, aber ich kann sie nicht erklären), aber ich stand ja nur zwei Meter entfernt. Immer wieder habe ich Leute zum Catalyst-Stand schicken müssen, weil die ein paar mehr Tische hatten und dort hoffentlich schneller etwas frei wurde.

Nächstes Jahr brauchen beide Seiten wohl mehr Demotische. Das ist wirklich erfreulich, denn es ist ein gutes Zeichen für Battletech.

Dankbarkeit

Persönlich kann ich sagen, dass ich ein paar richtig coole Momente hatte, was das angeht, was ich auf der Messe gemacht habe: Ich habe Leute für Battletech begeistert, habe Fragen beantwortet und vielen Einsteigern damit geholfen, was sie denn benötigen. Und in dem Zusammenhang hatte ich ein paar der schönsten Momente: Es kamen ein paar relativ frische Battletech-Spieler zu uns an den Stand, die nicht da waren, um Demorunden zu spielen (sie kannten Battletech bereits), sondern die mir nur kurz die Hand geben wollten, um sich für die HPG Station zu bedanken.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich in diesen Momenten war, weil mir das gezeigt hat, dass ich hier etwas tue, das angenommen wird und auch etwas bringt. Danke, dass ihr extra dafür bei uns wart.

Ein Erlebnis möchte ich dabei herausstellen: Freitag früh (ich denke, es war Freitag, die Tage verschwimmen etwas, weil es einfach so viel Eindrücke waren) stand ein anderer Aussteller morgens vor der Öffnung am Catalyst-Stand. Er wollte frisch anfangen und hatte Fragen. Er wusste auch schon viel, denn er kannte meinen Einsteigerguide. (Freude.) Ich habe ihn dann noch etwas beraten und bin dann mit ihm zu Stand vom SciFi Trader (Randall war zwar schon da, aber nicht am Stand und ohne ihn gehen wir nicht an seine Kasse). Da hat er dann alles gekauft, was er so brauchte und sich am Ende wirklich überschwänglich bedankt. Ich hebe das so heraus, weil es für uns, die wir auf der Messe sind, um euch etwas zu zeigen und zu arbeiten, kaum möglich ist, eigene Einkäufe zu erledigen. Morgens nochmal schnell zu einem Stand, der einem wichtig ist und sich da auch etwas Zeit nehmen und zu quatschen … das ist nicht so einfach. Ab 10 hat man keine Zeit mehr, bis alles zu ist und man aufgeräumt hat.

Das bringt mich zu einem kleinen Exkurs: Ich habe online immer mal wieder Leute gesehen, die es kacke finden, wenn Stände schon vor der Öffnung an andere Aussteller Produkte verkaufen. Leute, habt ihr eine Ahnung davon, wie viel Zeit wir Aussteller auf dieser Messe haben, um selbst Dinge zu kaufen? Wir sind alle selbst Fans von Spielen und wollen auch etwas von dieser Messe haben. Aber sobald um 10 Uhr die Tore aufgehen, ist das gelaufen. Unsere Chancen, selbst etwas zu besorgen, gehen gegen Null. Wir schaffen vielleicht mal eine halbe Stunde, mit viel Glück eine Stunde, aber das reicht an einigen Ständen kaum, um sich in die Schlange zu stellen. Geschweige denn einen zweiten, oder gar etwas zu essen. Wer hier also einen Stand dafür feiert, dass er uns als Ausstellern nichts vor der morgendlichen Öffnung verkauft, sollte sich nochmal ernsthaft Gedanken machen, ob er den Leuten, die ihm oder ihr da Demorunden gehen, noch ruhigen Gewissens in die Augen sehen kann oder sich mal schämen gehen sollte.

So, genug Exkurs.

Morgens um 8 habe ich übrigens immer noch beide Stände, Mechforce und CGL, gesaugt. Ich glaube aber, niemand hat Fotos gemacht. So schöne „Autor saugt Messestand“ Bilder, wie es von Stackpole mit dem Besen von der GenCon gibt, gibt es von mir also leider nicht. Schade.

Pegasus hat sich den Staubsauber übrigens auch zwischendurch geliehen (die Zusammenarbeit und das Verhältnis untereinander war generell klasse, nicht nur beim Staubsauger). Zwischenstand dort (soweit mir bekannt): zwei Staubsauger verschlissen.

Altersstrukturen

Battletech hat ja gerne den Ruf, dass die Fans alles alte Säcke sind. Ist auch nicht ganz verkehrt. Aber auf der SPIEL habe ich beobachten können, dass sich das ändert. Wir hatten einige Kinder am Stand, viele gerade mal 10 oder nicht viel älter, die sich für Battletech interessiert haben und mit leuchtenden Augen aus den Demorunden kamen (und dann direkt beim SciFi Trader ihre Eltern dazu gebracht haben, etwas zu kaufen). Vermutlich werden nicht alle zu wilden Fans und stehen in ein paar Jahren mit uns am Stand, aber es war wirklich schön zu sehen, dass eben auch die junge Generation etwas mit Battletech anfangen kann.

Und nicht nur mit Alpha Strike, die Demos waren auch gut besucht, sondern für Classic Battletech. Die Ansicht, dass die junge Generation das Spiel zu langsam findet, konnte auf der SPIEL definitiv nicht bestätigt werden.

Hier könnte sich über die nächsten Jahre also durchaus ein positiver Verjüngungstrend einfinden. Ich fände es gut.

Deutsche Lizenz

Gleich vorweg: Nein, es gibt keinen neuen deutschen Lizenznehmer.

So, nachdem das nun aus dem Weg ist, ein paar mehr Worte.

Randall hatte am Donnerstag(?) Abend im Stream ja angesagt, dass er auf der SPIEL Verhandlungen zur Lizenz führt. Das ist soweit richtig und soweit ich weiß, sind die Verhandlungen auch am Laufen und wurden nicht negativ beendet. Hier besteht also Hoffnung.

Was die Verhandlungspartner befindet, kann ich sagen, dass die Mechforce mit am Verhandlungstisch sitzt. Ob die Mechforce am Ende auch die Lizenz bekommt, das steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Aber sie sitzt noch immer am Tisch und wurde nicht nach Hause geschickt.

Es gibt also eine Chance, dass die deutsche Battletech-Lizenz zukünftig nicht bei irgendeinem Verlag liegt, der sich dann von ihr abwendet, sondern dass sie in Fanhand liegt. Das sehe ich als positiv.

Warten wir ab, was die nächste Zeit (da können durchaus noch ein paar Monate ins Land ziehen, also fragt nicht jeden Tag) uns bringt.

Fotos

Fotos habe ich auch gemacht, aber nicht so viele. Die meiste Zeit habe ich damit verbracht, mit (zukünftigen) Fans über Battletech zu reden.

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21 Gedanken zu „SPIEL 2023 – Rückblick und Deutsche Battletech Lizenz

  • Sebastian "Rashktah"

    Ich war Donnerstag und Freitag auch da, schade dass wir uns verpasst haben.

    Antwort
    • Freitag war ich fast durchgehend am Mechforce-Stand. Wenn du da warst, müssten wir uns eigentlich gesehen haben. Außer ich war gerade auf Toilette oder kurz was essen. :/

      Antwort
  • Drussaxt

    Eine schöne Zusammenfassung der vier Tage Action.
    vier Tage, die man gefühlt, in einem Bienenstock sitzt.
    Die ganze Zeit über, ist eine Geräusch Kulisse um einen herum, die mich dazu gebracht hat, die 5,5 Stunden Heimfahrt ohne Radio zu genießen.
    zwischendurch möchte ich meine eigene Stimme nicht mehr hören 🤣
    Auf alle Fälle eine tolle Messe. gamer Grass, vallejo, AK und natürlich Zeug von unserem Stand konnte ich trotzdem kaufen. Alles natürlich ausschließlich vor 10 Uhr.
    brauche ja zeug zum basteln und pinseln 🙂

    Antwort
  • Herf

    Ich find auch nicht schlimm wenn Leute die an Ständen helfen sich ne Essentialsbox kaufen oder so, aber wenn Leute mit Shopshirts aus dem norddeutschen Raum am Catalyststan 100 Patches kaufen ( Randalls Sohn war ein wenig überfordert] um diese nacher nicht nur auf der Messe sondern auch im Laden oder online teurer zu verkaufen.. das find ich kacke.
    Ob ich eine Lizenz in den Händen der Mechforce gut finde weiss ich nicht wirklich. Sowas sollte schon an ein Unternehmen gehen das in der Branche drin ist, Verlagsarbeit und auch logistik leisten kann. Sehe ich eher skeptisch. Brauchen wir eine deutsche Lizenz wirklich noch? Diskussionswürdig

    Antwort
    • Wir wurden oft nach deutschen Regeln gefragt. Hinzu kommen Sachen wie die Romane oder die Hörbücher.
      Ja, ich denke wir brauchen eine deutsche Lizenz.
      Und was den Verlag angeht … Der letzte Verlag, der ja Logistik hatte etc., war jetzt eher nicht so berauschend. Nach den Erfahrungen sind mir Fans lieber. Vor allem, da vieles gar kein großes Logistiknetz benötigt.

      Antwort
      • Arkon4000

        Es muss sich dann halt zeigen ob die Begeisterung der mitarbeitenden Fans länger als 3 Bücher anhält wenn man 250 bis 400 Seiten pro Buch übersetzen muss, gerade wenn es dann als ein Feierabendprojekt läuft.

        CGL wird dann ja auch eine gewisse Erwartungshaltung haben was dann erscheinen soll. Das ist Arbeit und auch Zeit und ggf. auch ein gewisses Zeitfenster in dem sowas bewerkstelligt werden muss (da kann man nicht einfach 2 Jahre an einem Buch arbeiten). Da wird sich schnell die Spreu vom Weizen trennen und ob sich die MFG nicht doch mit so einem Projekt übernimmt (arbeitstechnisch und finanziell). Da haben schon andere Schiffbruch mit erlitten…

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    • Gremlin

      Dann diskutiere das mal…

      Mit wem?

      🤣

      Was ich nicht verstehe: Was genau siehst du kritisch?
      Weisst du mehr?

      Vereine wie der DRK oder ADAC oder VSE sind sehr gut in wirtschaftlicher Betätigung.
      Und ich kann die Expertise des aktuellen Vorstand nicht einschätzen, was machen die sonst so?
      Kannst du das?

      „Es ist immer besser irgendetwas zu tun als nichts zu tun“

      Antwort
      • Arkon4000

        Das sind aber ein Vergleich von Äpfel mit Kirschen. DRK hat 2,5 Millionen Mitglieder und ADAC 21,5 Millionen Mitglieder. Da ist schon mal sehr viel mehr Geld im Kreislauf als in einem Hobbyverein.

        Wieviel zahlende Mitglieder hat die MFG? Gibt es dafür aktuelle Zahlen?

        Im Endeffekt müssen da ja auch Bücher bei rauskommen, die mit den englischen Ausgaben mithalten können ansonsten wird sie keiner kaufen. Und ob sich das dauerhaft über ehrenamtliche Arbeit bewerkstelligen lässt, muß man kritisch hinterfragen. Idealismus funktioniert solange bis die Realität einen einholt…

        Antwort
        • Theoretisch würde ja nichts die Mechforce davon abhalten, Leute einzustellen, die sich mit bestimmten Dingen befassen.
          Zu Beginn gibt es vorhandenes Material und man kann sich für eine Zeit auf die Fans verlassen. Wenn dann aber alles in Bahnen gelenkt ist, stellt man Übersetzer oder Layouter ein.

          Das setzt natürlich voraus, dass die Mechforce die Lizenz bekommt und ich denke, dass weder Loren noch Randall einen Vertrag unterzeichnen, ohne sich vorher den Geschäftsplan vorstellen zu lassen. Das wäre absurd.

          Antwort
          • Arkon4000

            Klar ist das möglich, die Frage ist halt ob es sich auch trägt, so dass es auch eine schwarze Null am Ende unten rauskommt weil die Bücher nicht die große Marge abwerfen, wenn man sie in den regulären Hobbyhandel stellen möchte.

            Das wirklich große Rad dreht man bei CGL jetzt auch wahrscheinlich über die Figuren und Boxsets und weniger über die Bücher.

    • Milambar

      Brauchen wir eine deutsche Lizenz wirklich noch?
      — Ja

      Brauchen wir deutsche aktuelle Publikationen?
      — Ja und wenn Ulysses ihren Job gemacht hätten, hätten wir auch welche.

      Macht es Sinn das die Community gehört wird?
      — sofern man nicht bei Ulysses arbeitet, macht es Sinn, wenn man etwas verkaufen möchte.

      my2Cents

      Antwort
    • Also den Shop möchte ich mal wissen.
      Da ich es nicht wahr (und eindeutiger als bei mir geht es mit Norddeutsch ja wohl nicht).

      Und wenn Sie es aufkaufen zu dem VK von CGL, dann wird es schwer werden Patche an den Mann zu bringen.
      Ist meine persönliche Erfahrung was das ganze angeht….

      Antwort
  • Auch wenn ich mit englischen Regeln zurecht komme, hätte ich gerne deutsches Hintergrundmaterial (PDFs), Romane und Hörbücher.
    Egal von wem, Hauptsache ist für mich, das es Ordentlich ausgeführt wird.

    Antwort
    • Romane und Hörbücher sehe ich noch im Bereich des Möglichen, wenn man bei Thalia und Co wieder unter kommt (Romane)
      Hintergrundbücher sind die finanziellen Falle.
      Das muss schon mega gut laufen, das man sowas übersetzt.
      Warum? Ganz einfach, Deutschland ist nicht für die neue Zeitschiene.
      Die neuen Sourcebooks wie ilClan, Dominions Divided, Tamar Rising und Empire Alone sind mega gut aber sie spielen in 3150…..
      Und deswegen sind sie keine Best Seller.

      Und genau deswegen würden deutsche Sourcebooks liegen bleiben bzw. den finanziellen Rahmen sprengen.

      Antwort
      • Arkon4000

        Ich sehe die Chance auf gedruckte Regelwerke. Alles weitere ist als PDF wahrscheinlich am sinnvollsten zu realisieren, so dass man sich die 10 bis 15k für den Offsetdruck von einer 300er Auflage sparen kann. Übersetzungen und Layout sind zwar Zeit und ggf. auch Geldfrage aber der Druck ist ja wirklich was externes was ins Geld geht und da kann man schon eine Menge Geld in toten Bäumen im Lager binden.

        Antwort
        • Druck kann man für viele Dinge genauso handhaben wie Catalyst: Print on Demand. Das reduziert die Vorlaufkosten.

          Antwort
          • Arkon4000

            Das kann man natürlich machen, aber eignet sich auch nicht für alle Bücher. Die Hauptregelbücher sind auch bei CGL Offsetprints.

  • Mike

    Vielen Dank für den Artikel und ich bin innerlich immer noch traurig es nicht zur Messe geschafft zu haben. Hoffe somit auf das kommende Jahr und eventuell doch noch eine Con zuvor 🙂

    P.S. Das mit den Ausstellern und der fehlenden Zeit kenne ich zu gut und habe mehr als nur Verständnis.

    Antwort
  • Die Messe war wir wirklich geil. Bei uns am CGL Stand war die Hölle los und viele haben sich für God and Davions und meine live Malerei interessiert. Besonders gefreut hat mich, dass ein Besucher eigenen Angaben zufolge nur zur Messe gekommen ist um meinen Destiny Scale Marauder persönlich sehen zu können. Sowas geht runter wie Öl.
    Falls Du das liest: Danke, vielen lieben Dank! „You made my day“ wie der Engländer sagt.

    Antwort
    • Freejack

      Ich bedanke mich für deine Tipps zum Malen und Basen! 🙂

      Antwort
      • Sehr, sehr gerne ☺️
        You made my day, so ein kleines „Danke“… Das tut einfach gut 😃

        Antwort

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